Nachdem wir die letzten Tage zum Wunden lecken benötigt haben sind wir nunmehr in der Lage einen kurzen Rennbericht zum 24 H Rennen nachzureichen.
Die Bahn präsentierte sich nach dem Umbau in einem perfektem Zustand - für die Einheimischen mit unglaublich viel Grip - für unsere Gäste hätte es sogar noch mehr sein können. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit veränderten sich die Rundenzeiten in einem tolerierbaren Fenster - und ganz wichtig - es war für alle gleich.
Was haben so manche Teams für Vorbereitungen in Kauf genommen- manche Autos wurden ja schon Monate zuvor bei Clubrennen auf die Bahn gestellt und getestet, sogar Rennen wurden damit gewonnen - und dann kam im Rennen doch alles ganz anders.
Irgendwie fällt es mir schwer einen geschönten Rennbericht zu formulieren - haben wir Mut zur Wahrheit……………….deshalb werde in an manchen Stellen meine spitze Feder zücken und ein wenig Öl ins Feuer gießen………..ihr verzeiht mir das ? *G* Es soll ja auch gleich ein Ansporn für das nächste Jahr sein
Team MH Racing:
Auf den Punkt gebracht - VBENI VEDI VICI. Freitags bereits als Erste auf der Bahn und ihr Abstimmungsprogramm Punkt für Punkt durchgezogen. Haben sich von so manchen Fabelzeiten der Konkurrenz nie beeindrucken lassen sondern sind sich treu geblieben - In der Ruhe liegt die Kraft………….und ab 11 Uhr in ihrem zugeteiltem Motor. Meiner Beobachtung nach als Einzige mit einer 15/44 Übersetzung in den Rennen gegangen - und diese dadurch erzielte Kraft aus den Kurven heraus sollte sich als Volltreffer erweisen. Zusammen mit einem Chassis der neuesten Generation (dem OBG von DoSlot) und einer Karosserie, die bei fast allen für Schmunzeln gesorgt hat - dem Maserati MC 12. Ich habe mir das Schmunzeln verkniffen - wahrscheinlich, weil ich selber 3 Stück dieses Maserati MC 12 besitze und seine Leistungsfähigkeit gut einschätzen konnte.
Selbst eine mögliche Lichtreparatur hat euch nicht aus dem Konzept gebracht (die sich beim Service dann glücklicherweise nur als falsch zusammengestecktes Kabel erwiesen hat).
Jungs, wirkliche Hochachtung und Anerkennung von unserer Seite. Ihr habt dieses Rennen zu Recht gewonnen. Mit einer Souveränität die ihresgleichen sucht. Mit Understatement und Demut habt ihr uns wirklich eine Lektion gezeigt.
Team Chaos:
Nachdem Max bei einem Clublauf in beeindruckender Weise den Sieg erringen konnte war die Favoritenrolle bereits verteilt - voreilig wie sich herausstellen sollte. Obwohl mit lauter Topfahrern an den Start gegangen konnten sie den ihnen zugeteilten Druck - als auch vielleicht dem selbst auferlegtem - nicht komplett ausblenden. Zu überlegen schien die Kombination aus Auto, Chassis und den Fahrern. Aber von überall das scheinbar Beste ist nicht immer der Garant für den Erfolg. Ja - ein zweiter Platz ist ja auch ganz schön - aber eben nur ganz schön. Sie haben sicherlich bei ihrem Heimatclub in Tulln (gedanklich) schon ein Platzerl hergerichtet - der 24 H Wanderpokal ist ja ein richtiges Ungetüm.
Nein - Vorwurf können wir ihnen keinen machen. Sie haben ihr Programm wie ein Uhrwerk herunter gespult. Die Rundenzeiten jedes Einzelnen war an Präzision nicht zu überbieten. Aber trotzdem, unterm Strich sicherlich eine kleine Enttäuschung.
Team Turtle Racing 4 Radi:
Wenn des da Radi no daleb`n hät dürfn………..Michi Miksche, sein langjähriger Kompagnon bei unzähligen SLP Läufen, hat aus dem Nichts heraus ein Team auf die Beine gestellt, das dieses Wochenende zu verblüffen wusste. Mit einem Pagani Zonda GTS und einem SLP 2 70 mm - dazu mit Stephan Buchsbaum einen Top Qualifier…………….und schon legst du im Quali die Meßlatte mit einer 8,683 dermaßen hoch, dass sich viele Konkurrenten noch heute die Augen reiben. Was da abgegangen ist realisieren wir bis heute nicht. Auch im Rennen danach konnten sie diese - seien wir ehrlich: hätte ihnen jemand diese Performance zugetraut ? - Leistung halten und waren eigentlich auf dem Weg, den zweiten Platz zu holen. Aber das ein oder andere kleine Problemchen zuviel (Lichtreparatur) hat ihnen ein noch besserer Ergebnis gekostet. Vielleicht hätten sie sogar vor dem abschließendem 5 Lauf noch eine kleine Chance gehabt - aber sie mussten den Anstrengungen der Nacht Tribut zollen. Stephans Killerfinger (also der mit den im Quali gedrückten 8,6) war schon ziemlich lädiert - und auch Poldi, Leo und Michi schienen mir nicht mehr ganz fit.
Jungs, eure Leistung war aller Ehren wert - Chapeau !
Team Scuderia MD:
Damit mir keiner Parteilichkeit unterstellt ………………. Jungs und Mädels - was war das los bei euch ? Im Training 8er Zeiten auf fast jeder Spur - und trotzdem habe ich Andi nur beim herum basteln gesehen. Und irgendwann ging es dann in die falsche Richtung - und dieser Trend konnte nicht mehr gestoppt werden. So sehr sie sich auch angestrengt haben - wenn einmal der Wurm drinnen ist gibt es kein zurück mehr. Auf einmal spurte das Auto relativ oft aus - also musste Geschwindigkeit heraus genommen werden. Und wenn Mike bei einer 8,941 im Quali frühzeitig die Stecker zieht dann bedeutet das nichts Gutes. Und so war es dann auch. Knappe 300 Runden Rückstand sind es geworden. Natürlich waren da auch gröbere Umbauarbeiten während des Rennens dabei - genau konnte ich es allerdings nicht mit verfolgen. Trotzdem sind Dieter, Jubi, Alex, Andi und Mike sicherlich am meisten darüber enttäuscht - und in gewisser Weise ist das gut so………….weil dann ist ihr Ehrgeiz für das nächste Jahr umso größer……..weil nochmal passiert ihnen soetwas nicht mehr……..
Und noch eine kleine Bitte für das nächste Rennen in Dunkelheit - auch wenn es vielleicht 2 Gramm mehr ausmacht - könnt ihr eurem Auto "BITTE" ein ordentliches Licht verpassen. Eure Rücklichter könnte man für schwach flackernde Grabkerzen halten - eure Scheinwerfer taugen maximal als Begrenzungslicht. Wenn man euch überholt irritiert das irrsinnig.
Team Gamma :
Auch hier - Anspruch und Wirklichkeit waren diesmal weit auseinander. Umso näher es zum Rennen ging, umso mehr ging die Souveränität der Tests und des Trainings vorbei. Obwohl alle Komponenten (Karosserien, Chassis, etc.) reichlich vorhanden waren - und diese einzelnen Dinge sicherlich von der Qualität die Referenz darstellten - zusammengebaut funktionierte es auch bei Gamma überhaupt nicht. Das Auto relativ laut, um die Kurven irrsinnig geeckt - da wußte man schon beim hinsehen, das wird nichts werden. Auch sehr große und mehrmalige Umbauarbeiten ließen keinen Erfolg mehr zu - und von Runde zu Runde ließ dann natürlich auch der Ehrgeiz nach. Und wenn man manche Fahrer, die oft durch ihr asketisches Erscheinen auffallen, auf einmal mit Bierflasche in der Einen und Regler in der anderen Hand vorfinden……………dann dürften sie wirklich Frust gehabt haben………………
Team Bad Boys:
Auch bei uns ist der Frust ziemlich groß. Unser Auto wäre zumindest für Platz 3 gut gewesen …………..aber einiges im Vorfeld ist schief gelaufen - da hilft dir dann auch ein gutes Auto nicht mehr weiter. Unsere ausgearbeitete Strategie mussten wir schon vor dem Rennen zu Grabe tragen. Aber aus schmerzhaften Niederlagen lernt man - voraus gesetzt man steht auf und bleibt nicht liegen. Und genau das tun wir - wir stehen auf und werden uns ab morgen schon auf das nächstjährige Rennen vorbereiten.
Ein wenig Leid tut es mir für meine Jungs, die im Vorfeld soviel Engagement bewiesen haben und dann doch nicht belohnt worden sind. Danke an Mac, der trotz seinem Nachtdienst sowohl davor als auch gleich in der Früh bereit gestanden ist. Danke an Walter, der uns kurzfristig unterstützt hat und dann auch noch um 4 Stunden bis 2 Uhr morgens verlängert hat. Ein großes Danke auch an Fritz und Martin Leo, die zum Großteil meine Turns gefahren sind - und fast 3 Stunden sogar auf sich alleine gestellt waren.
Im Namen aller Teilnehmer darf ich mich beim ARZD Team und allen mit der Organisation dieses Events involvierten Personen bedanken. Bei Dieter für seine gefühlten 60 Stunden Einsatz, bei Barbara für die Verköstigung von geschätzten 40 Leuten, bei Jubi für ihren steten Einsatz wo es notwendig war, ………und, und, und
Ihr ALLE habt diese Veranstaltung zu dem Top Event gemacht, der uns allen lange in Erinnerung bleibt - Danke !