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Samstag, 15. September 2007, 22:22

Rallye-Idol McRae tödlich verunglückt

Der frühere Rallye-Weltmeister Colin McRae ist bei einem Hubschrauber-Absturz tödlich verunglückt. Der Schotte war am Samstag mit seinem privaten Helikopter unterwegs, als sich das Unglück ereignete. Der 39-Jährige hatte 1995 mit einem Subaru die Rallye-Weltmeisterschaft gewonnen und sollte bei der Dakar-Rallye 2008 für das hessische X-raid-Team am Steuer sitzen.
Fairness zeigt sich im Rahmen von Wettkämpfen in dem Bemühen, die Regeln konsequent und bewusst einzuhalten,
sowie den Gegner als Partner zu achten.

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Mittwoch, 26. September 2007, 07:49

Colin McRae 1968 - 2007

Der Jimi Hendrix des Rallyesports

Am Sonntag wird sich die Rallyewelt von Colin McRae verabschieden. Nicht nur die Fans, auch die Kollegen des Schotten sind noch immer fassungslos...



"This is so wrong" - Tommi Mäkinen versuchte gegenüber der britischen Fachzeitschrift Autosport seine Fassungslosigkeit auszudrücken, und sprach damit sicher unzähligen Rallyefans aus der Seele. Der Tod von Colin McRae hat die Welt des Motorsports zutiefst erschüttert - dass der Ausnahmepilot mit seinem Sohn und zwei Freunden der Familie in den grausamen Flammentod stürzen musste, dass jener Mann, der die wahnwitzigsten Unfälle überlebt hat, bei einem Helikopterabsturz ums Leben kam, ist nur schwer zu verdauen - für die Fans, und für die Hinterbliebenen ganz besonders.

Am kommenden Sonntag um 16 Uhr Ortszeit wird im schottischen Lanark ein öffentlicher Trauergottesdienst für Colin McRae abgehalten, die Veranstaltung wird per Großbildschirm auf die vor der St. Nichols-Kirche liegende High Street übertragen. Es werden zahlreiche Fans erwartet - sie wollen Abschied nehmen von einem Piloten, der ihren Sport mit seinem einzigartigen Fahrstil in solch erfrischender Art und Weise belebt hat.

Solberg: "Er hat mir so viel beigebracht"

Petter Solberg erzählte in dem eingangs erwähnten Bericht über seinen Freund und ehemaligen Teamkollegen bei Ford: "Als ich 1999 ins Ford-Team kam, war Colin immer noch mein großer Held. Wenn eine Testfahrt angesagt war, dann war ich der erste an der Strecke - für den Fall, dass es eine Chance auf eine Mitfahrt mit Colin geben sollte. Dann war ich immer der letzte vor Ort, nur um sicherzugehen, dass es keine Chance mehr gibt, neben ihm im Cockpit zu sitzen. Er hat mir so viele Dinge beigebracht, er hat mir fahrerisch wirklich sehr geholfen. Er war immer für mich da - ich konnte stets mit ihm sprechen. Er und Tommi [Mäkinen, d. Red.] wurden meine besten Freunde in unserem Sport."

"Ein schneller Pilot, ein natürlicher Pilot und ein solch tapferer Pilot. Er war ein Champion, Ende der Geschichte" Carlos Sainz




Carlos Sainz konnte auch nur den Kopf schütteln: "Zuallererst möchte ich sagen, dass ich nicht nur einen tollen Gegner, sondern einen Freund verloren habe. Ich habe Colin sehr lange gekannt, sah ihn wachsen und wachsen. Wahrscheinlich wissen nicht viele Menschen, welch gute Freundschaft wir zuletzt hatten." Der langjährige Rivale des Schotten fügte hinzu: "Ich habe so oft gegen ihn gekämpft, nicht nur in der Weltmeisterschaft, sondern auch als Teamkollege bei Subaru, Ford und Citroen. Er war ein großes, ein wirklich großes Talent. Ein schneller Pilot, ein natürlicher Pilot und ein solch tapferer Pilot. Er war ein Champion, Ende der Geschichte."

Loeb & Grönholm würdigen McRae

Nach der unwirklich klingenden, weil so fürchterlichen Nachricht über den Hubschrauberabsturz haben sich auch die beiden Rallyehelden der Gegenwart zu Wort gemeldet. Marcus Grönholm, der am Ende der Saison den Helm an den Nagel hängt, bezeichnete Colin McRae als "einen Mann, der nie langweilig und immer voller Begeisterung war". Er sei ein "Idol für zahlreiche junge Rallyepiloten, eine Bereicherung für die WRC und eine Rallyelegende" gewesen, fügte Grönholm hinzu.

Sébastien Loeb sprach von einer Tragödie: "Ich bin schrecklich berührt vom Tode Colins und seines kleinen Jungen - unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seiner Tochter." McRae, 2003 sein Teamkollege bei Citroen, sei ein "hochtalentierter Pilot" gewesen, erklärte Loeb, und räumte ein: "Gleichzeitig war er eine so bodenständige und coole Persönlichkeit - er hat es geliebt, Späße zu machen und es war eine Freude und Ehre, mit ihm zu arbeiten."

"Ich nenne nicht viele Menschen eine Legende, aber Colin war eine" David Richards




David Richards feierte bei Subaru, deren WRC-Einsätze von seiner Firma Prodrive betreut werden, mit Colin McRae seine größten Erfolge - gegenüber Autosport erklärte der Brite: "Ich nenne nicht viele Menschen eine Legende, aber Colin war für mich eine. Er war unglaublich ehrgeizig und extrem in allem, was er tat. Und man hatte viel Spaß mit ihm. Er wurde über die Jahre reifer und ein großartiger Kumpel. Ich behalte viele schöne Erinnerungen an ihn, vor allem an die Anfangszeit, als er für mich fuhr." Richards, der nur einen Tag nach der Katastrophe bei einer Bruchlandung mit dem selbst gesteuerten Helikopter unverletzt blieb, fügte hinzu: "Es ist eine große Ironie, dass er all diese Unfälle im Rallyeauto unbeschadet überstanden hat, aber dass dies nun bei einem Hubschrauberabsturz passiert ist."

Auch F1-Piloten bewundern McRae

Colin McRae hatte nicht nur im Rallyesport seine Bewunderer - Formel 1-Legende Sir Jackie Stewart erklärte: "Colin war ein entschlossener Fahrer. ich denke nicht, dass es jemals einen Rallyepiloten gegeben hat, der so oft ans Limit gegangen ist wie Colin. Er ging an seine Grenzen und an die des Autos. Seine Persönlichkeit und sein Humor haben dafür gesorgt, dass er überall beliebt war. Deshalb war er auch so erfolgreich. Aber die Fans haben ihn geliebt, weil sein Auto immer in Bewegung war. Seine Art zu fahren war geprägt von Begeisterung und Leidenschaft."

"Seine Art zu fahren war geprägt von Begeisterung und Leidenschaft" Sir Jackie Stewart




Formel 1-Youngster Heikki Kovalainen verneigte sich in einem Interview mit BBC Sport vor dem Rallyepiloten, der nur 39 Jahre alt werden durfte: "Sein Fahrstil und seine Lebenseinstellung war das, was die Menschen beeindruckt hat. Er war waghalsig und ging immer noch einen Schritt weiter."

Formel 1-Pilot und Landsmann David Coulthard war mit dem Weltmeister des Jahres 1995 ebenfalls gut befreundet. Der RBR-Pilot wird beim kommenden Grand Prix von Japan mit den Helmfarben von Colin McRae antreten, der Helm wird zudem von allen F1-Piloten signiert. Coulthard gegenüber ITV: "Ich möchte den Helm dann der Familie von Colin McRae geben, als Zeichen des Respekts aus der Formel 1."

Stohl: "Der Inbegriff des Rallyesports"

Auch in Österreich versetzte die Nachricht vom Tode des schottischen Lenkradakrobaten die Rallyeszene in einen Schockzustand. WM-Pilot Manfred Stohl würdigte Colin McRae als den "Inbegriff für den Rallyesport". Der Wiener erklärte der Tageszeitung Die Presse: "Colin McRae war die Figur der Szene, er war der Draufgänger. Er hat nie aufgegeben, selbst wenn sein Auto nur noch in den letzten Fragmenten über die Straße rollte."

Derek Ringer heißt jener Mann, der 1995 als Kopilot mit Colin McRae Weltmeister wurde - er schilderte den bewegten Moment, als der erträumte Titel Wahrheit wurde: "Wir kreuzten die Ziellinie und waren Weltmeister. Was für ein Tag. Was für ein Pilot. Von da an schien es, als würde Colin immer größer und größer werden. Er wurde eine Ikone in diesem Sport. Wenn man einen stilistischen Vergleich anstellt, denke ich: wenn Petter Solberg eine Art John Travolta-Charakter ist, dann ist jener von Colin wohl Jimi Hendrix."


quelle:motorline.cc Michael Noir Trawniczek