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Montag, 8. Mai 2006, 15:53

Formel Heinz live vom Nürburgring

"Heinz" über den Mythos Nordschleife, Feuergänger Merzario, Alonsos Punkte-Arithmetik und das Schreiduell zwischen Fisichella und Villeneuve.

Harry Miltner hmiltner@hm-sports.com

Ein herzliches Grüß Gott liebe Fans aus Deutschland, vom Grand Prix von Europa!

Willkommen zur großen Wiedergeburtsparty unseres größten Sohnes Niki Lauda. Vor genau 30 Jahren hatte Lauda seinen fürchterlichen Feuerunfall auf der berühmten, der berüchtigten Nordschleife in der Eifel, die übrigens nichts mit dem großen, sehr, sehr bekannten Turm in Paris zu tun hat.

1975 war der Österreicher der Erste und einzige, der eine Runde unter sieben Minuten schaffte, ein Jahr später dann der Horrorcrash, die unendliche Geschichte der Formel 1. Der Wagen brach aus, am Mascherlzaun reißt Niki der Helm ab und am lodernden Auto kämpften Brett Lunger, Harald Ertl und Arturo Merzario, der ja dann ein eigenes Auto baute, so wie auch Emerson Fittipaldi mit seinem Copersucar, um Nikis Leben. Merzario, unser Held, unser Lebensretter, ohne den Niki nicht mehr da wäre, hatte im verbogenen Monocoque zuerst den Gurt nicht aufgebracht. Der Italiener, für den bei Ferrari wegen Niki kein Platz mehr war, marschierte in die Flammen wie der liebe Gott, wurde zum Mythos. Später schenkte Niki Merzario, der später auch noch einer Rennfahrerin und einem LKW-Fahrer das Leben rettete, seine Pole Position Uhr von Monaco. Damit liebe Fans, und ich bin sicher, sind einer Meinung mit mir, diesmal kann unsere Men off se Rehs Trophy nur an Niki und Arturo gemeinsam gehen!

Der große Sieger im Heimrennen, Michael Schumacher, der Kerpener, der Deutsche, der ja selbst noch nie die Nürburg besucht hat, ganz anders als Alex Wurz, der schon ein Mountainbike-Duell gegen Mark Webber hier gewann. Wurz leistet ja fantastische Arbeit bei Williams, allerdings hat man Probleme mit den Kolben bekommen. Aber ich sag’s Ihnen gerne, ich mag auch keinen Mais...

Auch wenn Kaiser Michael König Fernando diesmal besiegt hat, kann der Spanier mit 44 von 50 möglichen Punkten mehr als zufrieden sein. Dieses nagelneue Punktesystem, das es ja schon seit mittlerweile vier Jahren, also schon recht lange gibt, hilft Alonso, denn seine drei zweiten Plätze sind heute 2 ½ Siege wert. Früher wäre das ganz anders gewesen, also viel weniger, Sie können sich’s, liebe Fans, ja selbst ausrechnen. Der fesche Spanier ist also schon fast ein neuer Professor, wie seinerzeit Alain Prost, der allerdings Franzose war.

Ganz wichtig war ein guter Start, wo ja die Launch Control, also nicht was die Fahrer zu Mittag gegessen haben, sondern eben der Abzug der Autos, wie es im Rennfahrerenglisch heißt. Dort hat Michael zwar verloren, aber dann mit der roten Göttin doch gewonnen. Die meisten Fahrer wählten eine Drei-Stop-Strategie, also weit über 50%. Die andere Hälfte fuhr mit nur zwei Stops. Und gleich nach dem Rennen konnte ich auch Felipe Massa, dem kleinen Brasilianer mit dem großen Herz zu seinem ersten Podium gratulieren. Heute kann man ja den Fahrern nach dem Rennen wieder gratulieren, da sie keine Blutblasen mehr vom Schalten an den Händen haben. Man schaltet ja nun mit diesen Gangwippen, ähnlich wie beim Fahrrad, wie mir Nick Heidfeld exklusiv verriet, für den ja alles hier auf dem Nürburgring begann - das Radfahren, das Mopedfahren, das Kartfahren, sogar das Eislaufen...

Ein kohlrabenschwarzes Wochenende war’s für die Renndosen von Red Bull Racing: Braveheart Coulthard mit Crash out und unser Christian, dessen Geschwindigkeitsbegrenzer ihn in Imola ja auf der Strecke gebremst hatte - mich hamms letzthin auch auf der Tagente auch begrenzt, allerdings die Putz, nicht die Race Stewards – Klien fuhr nach dem verpatzten Qualifying grandios, wurde aber von der Technik im Stich gelassen, von der Hydraulik, und Sie wissen ja, an der hängt bei den neuen Autos, den Rennwagen der Moderne, ja einfach alles.

Wenig gab’s von Mercedes außer dem Mythos Silberpfeil, 1927 auf der berühmten, der gefürchteten Nordschleife geboren. Raikkonen verpasste die Siegerehrung, war grad unter der Dusche, und Norbert Haug wusch Montoya nach dem Australien GP den Kopf, wohl damit er für die Feier des Mythos auf dem Nürburgring ordentlich ausschaut.

Bleihaltige Luft gab’s im Mittelfeld, wo Renaults Fisichella mit Villeneuve balgte. Ein heißes Duell nach dem schon berühmten Schreiduell zwischen dem sonst so besonnenen, dem ruhigen Italiener Fisichella und Jacques, dem Weltmeister von 1997, der Fisico aufgehalten hatte. Passiert immer wieder in der Endphase des Qualifiyngs, egal nach welchem System oder Modus. JV hatte noch nie Zeit die mörderische Nordschleife zu fahren, aber ich bin mir sicher, er würde sie ebenso lieben wie sein Vater.

Eine tolle Vorstellung lieferte ein anderer Sohn, nämlich Nico Rosberg. Das neue österreichisch-deutsche Wunderkind, das ja eigentlich Finne ist, fuhr von ganz hinten noch in die Punkte und ging dann in die Disco mit Lukas Podolski - er ist ja der neue Hoffnungsträger der deutschen Nationalmannschaft, sozusagen der Rosberg der Kicker. Apropos Kicker, ich möchte von hier aus auch Michael Häupl, dem heimlichen Präsidenten der Wiener Austria, zum 23. Titel gratulieren. Und da muss Schumi noch lange fahren, bis er so viele Meisterschaften gewonnen hat! Österreich also doch vor Deutschland...

In diesem Sinne servus, baba und bis in einer Woche in der Stadt des spanischen Fußballmeisters, der Heimat des Renault Toreros Don Alonso, in Barcelona!

Bis dahin, hasta la vista

Euer Heinz.