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Dienstag, 16. Mai 2006, 22:59

Formel Heinz live aus Barcelona

"Heinz" huldigt dieses Mal den König von Spanien - nein, nicht Juan-Carlos sondern Fernando Alonso - und leidet mit dem Vorarlberger Christian Klien.

Buenos Dias und Grüß Gott liebe Formel 1 Fans aus Barcelona!

Nach sechs von 16 Rennen ist also das erste Drittel der Saison ist vorbei und ganz Spanien ist verrückt vor Freude: „El Matador“, Fernando Alonso hat in seinem Jubiläumsrennen, dem 75. seiner Karriere, das geschafft, worauf andere Jahre warten mussten: Sein Heimrennen zu gewinnen.

Michael Schumacher brauchte lange und unser Niki Nazionale, Sie erinnern sich bestimmt alle, musste gar 13 Jahre warten, bis es 1984 so weit war – sein Triumph mit einem totalen Getriebeschaden, meilenweit vor Nelson Piquet und Michele Alboreto, dem Vizeweltmeister von 1985.

Alboreto, der rasende Italiener mit dem schwarzen Kraushaar, hat ja 1988 im Paarlauf mit Gerhard Berger die Rückkehr der roten Renner aufs Siegespodest in Monza eingeleitet. Berger siegte souverän, 0.502 vor Alboreto und einem überglücklichen Eddie Cheever auf Arrows, dem Italo Amerikaner, also ein echter und zwei halbe Italiener auf dem Podium damals. Und der „Tiroler Italiener“ fuhr damals zwar auf Ferrari, aber dennoch wie Renault-Ass Alonso auf Schienen zum Sieg.

Den Siegerpokal bekam Alonso von seinem staatlichen Gegenstück, wenn Sie so wollen, König Juan Carlos von Spanien, der auch schon mit Niki und mir in Kitzbühel Ski fahren war und ich darf’s Ihnen verraten, ein ganz lieber Kerl, der Juan Carlos.

Auch unser Alex Wurz, shooting star 1998, kennt den Monarchen gut, hat ja mit seinem Neffen BMX trainiert, wo Alex ja schon 1986 Weltmeister war, also nur zwei Jahre nach Niki Lauda auf McLaren TAG Turbo Porsche.

Wir erlebten am Wochenende tolle Bilder, ähnlich wie wenn Fittipaldi, Piquet, Senna in Brasilien gewannen. Don Alonso, ein junger Mann mit sehr, sehr bemerkenswerten Eigenschaften und man riecht schon seine kommenden Siege, der Champagner Geruch ist einfach nicht wegzubekommen.

Das werden sich wohl auch die Midland MF1 Fahrer von Alex Shnaider merken. Der kanadische Russe, der auch nach Monaco kommen wird, sah live auf ORF, dass seine Fahrer Alonso mächtig im Weg rum standen und der Spanier zeigte heftig die geballte Faust.

Allerdings waren das bei 300 km/h sehr, sehr exakte, sehr, sehr kontrollierte Bewegungen des Weltmeisters bei seinem Überholungs-, seinem Rundungsmanöver. Im Sommer ist’s ja immer hitziger in der Formel 1 und das weiß auch der „Inglisch Laionn“, Nigel Mansell, der seinerzeit in Kanada, beim Winken ausgeschieden ist. Er hat sich verschalten und futsch war der Sieg, aber das passiert einem Alonso eben nicht.

Es war ein sehr, sehr strategischer GP und das Feld war in diesem knappen Rennen doch rasch schnell weit auseinander gezogen Diesmal kamen sie nicht, die magischen Runden des Michael Schumacher, diesmal also nicht die Entscheidung an der, auf der Rasierklinge wie am Nürburgring vor einer Woche.

Schumacher hat probiert, probiert, versucht, experimentiert, versucht, probiert, aber es reichte heute nicht. Hier in Barcelona ist der Wind auch immer wieder ein Problem, Gegenwind, Rückenwind, Seitenwind, auch ganz schlecht für meine Frisur.

Die Renaults sind ja nicht nur schnell und lange haltbar, sondern auch schön, und ich bin sicher, liebe Fans, wir sind uns da einig, die Men of se Rehs Trophy kann diesmal nur an Renault und dort an Giancarlo Fisichella gehen.

Der Römer, der Italiener, war großartiger Dritter, muss seine Fans aber weiterhin auf den Titel warten lassen. Seit einem halben Jahrhundert gab’s keinen italienischen Weltmeister mehr in der Formel 1, die Enttäuschung ist also groß, da wird ihm so ein Preiserl gut tun.

Ein bidl Frust auch bei Christian Klien, denn mit seinem blauen Ferrari Motor fehlen ihm auf die roten Ferrari Motoren fast 10 km/h, ganz einfach weil die Ferraris die berühmten, die beweglichen Heckflügel haben. Aber wenn Red Bull sie dann auch macht, dann werden sie bestimmt verboten.

Wir haben es alle gewusst, Überholen wird hier sehr, sehr schwierig in Barcelona, auch wenn die Katalanen hier die einzige oder die längste Gerade in der Formel 1 gebaut haben. Dazu frisst das Hinterherfahren die Reifen auf.

Diese Enttäuschungen passieren in der Formel 1 einfach sehr, sehr häufig und der Ausflug in die olympische Landschaft um den Montjuic, mit einer Rennfahrerschule für Zweirädrige und ganz in der Nähe sehr, sehr vielen chemischen Fabriken, hat sich für den feschen Vorarlberger nicht gelohnt.

Aber auch anderen ging’s nicht besser, wie zum Beispiel dem Franck Montagny, der ja vier Jahre in Barcelona gelebt hat, ein Studentenleben wie im Kinohit L’Auberge Espanol, ein guter, ein ausgezeichneter Film, Montagny fuhr also quasi einen halben Heim Grand Prix. Aber sein Super Suzuki Aguri gab den Geist auf, wenn auch ohne Unfall.

Unfälle wird’s aber ohnehin keine mehr geben, denn Flavio Briatore, der italienische Playboy, hat als letztes Team das Concorde Agreement, das übrigens nichts mit dem Überschallflieger der Engländer zu tun hat, unterschrieben und damit ist die Formel 1 bis 2012 sicher.

Bisher hat man im Land der Toreros nur die Motorradfans vergöttert, doch jetzt haben Sie Ihren neuen Heroen, ihren Helden, so wie wir in Österreich unsere Skifahrer. Der Prinz von Asturien ist also auf dem Weg der neue Kaiser der Formel 1 zu werden, so wie der Beckenbauer Franz im Fußball.

Alonso also am Weg zur Titelverteidigung und das gelingt sehr, sehr selten einem Fahrer, denn es gibt nur sieben Beispiele in der sehr, sehr langen Formel 1 Geschichte, die ihren Titel verteidigen konnten: Schumacher, Fangio, Ascari, Brabham, Hakkinen, und noch ein paar mehr, dazu aber vielleicht ein biddl später.

Ich hoffe, jetzt haben Sie einiges Interessantes erfahren, und wenn Sie wissen wollen, ob die Kugel im Rennroulette in Monaco auf rot rollt, dann schalten Sie wieder in zwei Wochen ein!

Bis dahin, hasta la vista!

Euer Heinz

Quelle: motorline.cc