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Samstag, 3. Juni 2006, 22:25

Formel Heinz live aus Monte Carlo

Bonnschuah, liebe Fans, vom wohl größten, vom wichtigsten und vom glamourösesten Rennen des Jahres, dem Bolidenroulette an der Kottasühr in Monaco!

Der unkalkulierbare Klassiker am Laufsteg der großen Welt, dort wo das Formel-1-Fahren wie Hubschrauber fliegen im Wohnzimmer ist. Mit Vollgas durch die sehr, sehr engen Gassen des Fürstentums, vorbei an den sehr, sehr teuren Luxusgeschäften, wo während der Rennpausen die Fahrer, aber vor allem ihre Frauen und Freundinnen ein- und ausgehen. Alle sind hier sehr modebewusst, auch die Fahrer, denn Schumi präsentierte einen neuen Overall, Barrichello einen neuen Helm und die Red-Bull-Fahrer waren heuer die Supermänner – der Austria-Stall macht Werbung für einen Hollywood-Streifen.

Es ist also immer ein biddl Gänsehaut mit dabei und einige Fahrer haben mir verraten, dass sie während einer Qualifyingrunde hier gar nicht atmen. Das mit dem Luft anhalten war für den leicht dicklichen Juan Pablo Montoya am Anfang immer ein Problem, darf ich Ihnen sagen. Aber nach intensivem Training mit der Willi-Dungl-Methode hat dann auch er herausgefunden, dass er mit beiden Händen lenken kann und nicht mit einer die Nase zuhalten muss. Apropos Nase, prompt fand der heißblütige Südamerikaner wieder sein Tempo.

Obwohl am Samstagnachmittag noch alles auf Ferrari hindeutete, fiel die Kugel, Sie werden's vielleicht auf ORF mitverfolgt haben, am Sonntag auf gelb-blau. Michael Schumacher, der Dominator des Trainings, wurde von den Rennkomissären auf den letzten Platz strafversetzt, weil er angeblich absichtlich seine Gegner im Qualifying behindert hat.

Michael starb am Hafen unten der Motor ab, etwas, das wohl jedem Autofahrer unter Ihnen schon einmal passiert ist. Gerade letzthin wollte ich am Küniglberg ausparken als mir auch einfach...aber gut, dazu vielleicht später ein biddl mehr. Schumi war also schon vor dem Start geschlagen und das Duell hieß gelb-blau gegen Silber, Spanien gegen Finnland, Fernando gegen Kimi oder wie immer Sie wollen. Am Ende siegte wieder der Weltmeister, weil Kimi Raikkönen mit dem Benz einfach kein Glück hat. Motorschaden und wieder zehn Punkte weg. Die WM scheint gelaufen.

Also nicht die Rückkehr des Superman, sondern die des Schummel-Schumi? Der Kerpener aus Deutschland war ja schon mit Damon Hill, Mika Häkkinen, Heinz-Harald Frentzen und Jacques Villeneuve in strittigen Zweikämpfen und Situationen verwickelt. Aber Kronelesern und mir hat Michael exklusiv gebeichtet, es wäre nichts dran an der Schuldzuweisung. Ihm sei einfach der Motor abgestorben. Peinlich genug für einen Superchampion.

Doch, wie schon erwähnt, waren die Supermänner diesmal andere – die wilden Fahrer der Formel Austria! Braveheart David Coulthard holte das erste Stockerl für die Österreicher! Allerdings hätte es auch ein Österreicher sein können, denn unser Christian Klien war noch besser unterwegs, bis ihn, ja, bis ihn die Technik im Stich ließ.

Wennst einen Fehler machst, dann pickst an der Mauer! So ein Fehler ist schon den Größten passiert, so auch Ayrton Senna, der überlegen führend seinen McLaren vor dem Tunnel in die Planken rammte und wie in Trance einfach nach Hause ging. Wahrscheinlich hatte er sich seine Reifen mit dem Öl der Fischernetze unten am Hafen rutschig gefahren. Denn im Prinzip ist es in Monaco eigentlich nur im Tunnel trocken, weil es da ja nie regnet. Alle haben ihn überall gesucht, und ich bin einfach in seine Wohnung und konnte dann ein Exklusivinterview mit ihm machen.

Sieger war damals übrigens, Sie werden sich noch bestimmt alle erinnern, der Franzose Olivier Panis, ein Heimsieg also, auch wenn Monaco ja nicht wirklich zu Frankreich gehört. Zweiter wurde David Coulthard, der schottische Transportunternehmersohn, bekam aber eine schwere Rüge von Teamboss Ron Dennis, dass er mit dem überlegenen McLaren Panis in seinem Ligier nicht bügeln konnte. So schnell kann's also gehen – damals der Buhmann als Zweiter, heute der Superman als Dritter! Coulthard, der Schotte, dem hier ein afrikanisch möbliertes Hotel gehört, das übrigens vor dem Rennen einen nagelneuen Teppichboden bekam, flog mit seiner Renndose aufs Podest und holte somit das erste Podium für Didi Mateschitz und sein Red-Bull-Team. Coulthard, schon Sieger 2001, hat einfach ein Rezept, wie man das Rennen hier gewinnen kann.

Klien war natürlich sehr deprimiert, denn eigentlich wäre er Dritter geworden, das erste rot-weiß-rote Podium seit langer Zeit, seit Alex Wurz in Imola im Vorjahr, wenn Sie's genau wissen wollen. Dafür habe ich, und ich denke, das ist auch in Ihrem Sinne, Christian unsere „Män off se Rehs“-Trophy verliehen. Der Vorarlberger Feschak hat sich wieder aufgefangen und freut sich aufs Testen in Barcelona ab Mittwoch und den GP von Silverstone übernächsten Sonntag. Auch wenn's geheim ist, ich sag's Ihnen - Klien wird diese Woche ja mit mir in Barcelona am Circuit de Catalunya Paella testen. Es gibt dort angeblich ein Geheimrezept, das auch Fernando Alonso zum Erfolg verholfen hat.

Geheimnisse und Gerüchte gibt's in der Formel 1 ja täglich. Didi Mateschitz wollte angeblich ja noch einen Supermann holen, wollte auch Ronaldo zu Red Bull lotsen, aber den übergewichtigen Samba-Kicker kann ich mir aber nun wirklich nicht in einer Cockpitkanzel vorstellen. Also nichts als wilde Gerüchte, die Sie nicht glauben brauchen.

Nach dem Grand Prix war ich mit Niki Lauda und Toni Polster auf der Red-Bull-Yacht auf ein paar Dosen, und dann haben wir beim Abbau mitgeholfen. Denn es ist ja so, dass in Monaco vor und nach dem Grand Prix jeweils zwei Monate umgebaut wird, die Leitschienen sind ja alle nummeriert. Also zwei Monate Umbau, dann eine Woche Zirkus und dann wieder Umbau. Fast so arg wie in Wien am Ring, wo's schon seit Jahren umbauen...

Wir, ich, Bernie, Niki und die Fahrer, freuen uns schon alle sehr, blicken ganz gespannt nach Deutschland, wo ja in zwei Wochen die WM startet, also die im Fussball. Und Sie wissen es ja alle, so ein Event beflügelt vor allem die Formel-1-Piloten, denn die sind ja begeisterte Fußballer, spielen auch in einer eigenen F1-Mannschaft. Alonso, Fisichella und Schumacher sind dort die besten. An den Matchtagen der WM werden im Fahrerlager ganz bestimmt die TV-Geräte heiß laufen, ebenso heiß wie etwa mein Mikrofon bei jedem Grand Prix!

In diesem Sinne, kiehb rehssink, wie es im Rennfahrerenglisch heißt!

Euer Heinz

quelle: motorline.cc