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Mittwoch, 2. August 2006, 08:53

Formel "Heinz" live aus Hockenheim

Formel-1-Insider "Heinz" hat wie immer die brandaktuellen News aus dem Jahr 1976 und die coolsten Facts rund um Schumi und die Men of the Race!


Grüß Gott und herzlich willkommen in der glühenden Bratpfanne von Hockenheim! Und nicht nur das Wetter, sondern auch die WM ist wieder heiß, wieder spannend: mit einem triumphalen Heimsieg hat Superchampion Michael Schumacher WM-Leader Fernando Alonso weiter unter Druck gesetzt und kann nun nächste Woche in Budapest beim halben Heim-Grand-Prix der Österreicher die WM-Führung übernehmen!

Im Stadion von Hockenheim mit dem berühmten Motodrom, wo der Fahrer die Fans bis ins Cockpit spürt, fuhr das Ferrari Duo Schumacher-Massa die Konkurrenz in Grund und Boden. Vom Fussball zum Radfahren könnte man sagen, auf der nächsten Etappe will der Schumissimo bei 42 Grad in der ungarischen Tiefebene ein noch größeres Feuer entfachen!

Apropos Feuer, Niki stand ja vor genau 30 Jahren lichterloh in Flammen, also sein Ferrari, und den Zuschauern stockte vor Entsetzen der Atem. Damals, 1976, dem Tag an dem auch die Wiener Reichsbrücke einstürzte, Sie erinnern sich bestimmt noch alle an die Bilder, liebe Fans, sprang unser Superstar dem Tod in letzter Sekunde von der Schaufel, gerettet vom Italiener Arturo Merzario, einem Rivalen auf der Strecke, aber einem Freund abseits.

Also so etwas wie seine, meine, unsere zweite Geburt in der "Grünen Hölle". Sieben Wochen später saßen er schon wieder am Steuer und ich hinterm Mikro, aber beide verpassten wir die WM-Titelverteidigung um einen Punkt. Nur acht Jahre später gab es für mich übrigens hier ein zweites Waterloo, ich konnte das Rennen wegen meiner Olympiateilnahme in Los Angeles nicht übertragen. Da hat mir dann der Niki zur Tröstung eines seiner roten Kapperl geschenkt und alles war wieder gut.

In der deutschen Spargelgegend zeigte das Ferrari Tändäm, die roten Renner aus Maranello, eine sehr ausgebackene Leistung, eine unglaubliche Performance, wie man in der Rennfahrersprache sagt. Zuerst am Boden, dann sensationell aufgerappelt und jetzt überlegen - und der Schlüssel zum Erfolg, ich darf's Ihnen verraten, auch wenn's noch geheim ist, die unerreichte Harmonie, die Liebe, die Zuneigung machen es aus, anders als bei Renault.

Von diesem halben Freudenschock musste sich auch Teamdirektor Schon Tot erst einmal erholen, bevor er mit mir eine Runde durch die 180-Grad-Kurve ins Motodrom ging, wohin die Fans inzwischen aus dem kühlen Wald vorgedrungen waren.

Ferrari hat sich letzte Woche als einziges Team in Lökassteleh eingeigelt, sein eigenes Süppchen gekocht, wie damals auch Schon Alehsi immer seine Nudeln als er noch mit unserm Gerhard, dem Berger, dem Tiroler bei Ferrari fuhr, und es hat sich gelohnt. Don Alonso und die Blau-gelben sind derzeit bei den Fans ein bissl in Ungnade gefallen, ein bissl sehr sogar. Das Problem liegt bei Mischlöh, denn es kommt sehr viel auf die Widerstandskraft der Reifen an.

Der WM Lieder ist also unter Druck, denn Schumi kann nun aus eigener Kraft Rekordweltmeister, also das ist er schon, aber eben neuer alter oder alter neuer, wie Sie wollen, eben werden, indem er alle sechs Rennen gewinnt, und dann zum achten Mal gewinnt. Der Willi Weisch und ich haben's am Taschenrechner ausmultipliziert, und Sie können's mir glauben, liebe Fans, sechsmal zwei Punkte weniger ergibt 12 weniger und der Andalusier aus Spanien hat aber nur 11 Vorsprung... - da rief sogar König Juan Pablo, ehm, Gustav Carlos besorgt aus Madrid an!

Einen Anruf gab's auch für den Iceman, Kimi Räikkönen, denn sein ehemaliger Teamkollege Juan Pablo Montoya rief aus einem McDonald's in Miami an und fragte, ob noch wer was bestellen will. Ich hab mir dann gleich das Los-Wochos-Menü reingezogen. Der Finne bekam auch Besuch, von seinem Landsmann Mikka, der zur Heldentat, zur Pole Position Party, ordentlich Wodka mitbrachte. Niki, Willi und ich waren auch eingeladen, na bumm war das ein Fest!

Es war auch gleichzeitig ein Abschiedsfest für den Hockenheimring, denn die altehrwürdige Kampfbahn, der Ring der langen Geraden - übrigens die einzige Strecke, auf der alle Österreicher gewonnen haben, Jochen, Niki und Gerhard - also alle bis auf Binder, Ertl, Gartner, Ratzinger, Wendlinger, Wurz, Klien und wie sie alle heißen - der Kurs in Hockenheim soll also aus dem Rennkalender verschwinden. Aber Bernie Ekelstohn hat mir verraten, dass er einen Zweierweg - wie im Toto - versuchen will, also Aufatmen, liebe Motorsportfans in Deutschland, Nürburgring und Hockenheim sollen sich abwechseln. Das gab's ja schon öfter, Silverstone und Brands Hatch, Rio und Interlagos, Zolder und Spa, Zeltweg und Spielberg, und später dann Spielberg und Budapest.

Früher haben sich die Fahrer noch speziell auf diese Hitzerennen vorbereitet, da haben sie Tennismatches im Rennanzug gespielt. Heute sind die Anzüge gekühlt, ganz besonders die der Formel Austria, denn Christian Klien und seine Teamkameraden stecken sich immer ein paar kalte Red-Bull-Dosen ins Cockpit. Weniger heiß war auch der Sprit, denn der darf ja gekühlt werden, auf minus 10 Grad der Außentemperatur. Dazu vielleicht später aber ein biddl mehr.

Ja, Christian Klien, der wahre Held des Rennens, unser - und ich denke, Sie stimmen mir alle zu - eindeutig unser Män off se Rehs! Der junge Vorarlberger war unglaublich unter Druck, nicht nur weil er das ganze Rennen aufs Klo musste, sondern auch von seinem Team und hat sich durchgesetzt, wie ein wahrer Champion. Christian war sehr, sehr konzentriert, sehr, sehr schnell und holte einen sehr, sehr wichtigen Punkt, für sich, für sein Auto, für sein Team, ja für unser Land.

Den ersten symbolischen Punkt für die EURO 2008 wenn Sie so wollen, denn Christian ist ja auch EM Botschafter geworden. Klien kam von 12 und wurde 8., hätte sogar noch weiter vorne landen können, wenn noch mehr Autos liegen geblieben wären. Eine tolle taktische Leistung wie Niki in seinen besten Zeiten und außerdem die Goldmedallie in der Formel Austria, denn Braveheart Coulthard, Spaghetti Liuzzi und Yankee Speed blieben alle hinter dem Österreicher!

In diesem Sinne ein herzliches Aufwiedersehen bis nächste Woche beim Österreicherrennen in der Pustza!

Euer Heinz

Quelle:motorline.cc