Gut - Pessimisten würden sagen: "Alles ist beim Alten geblieben" - Metris hat wieder gewonnen - und auch die Reihung dahinter ist nicht wirklich überraschend.
Nachdem sich die Gripverhältnisse im 2. Lauf irrsinnig verschlechterten und kein Team seine Performance vom ersten Lauf mehr erreichte, entschloss sich die Rennleitung, die Bahn zu reinigen und auch die Litzen intensiv zu säubern. Durch diese Maßnahme war die Bahn nicht wieder zu erkennen. Die Rundenzeiten wurden extrem schneller und dann erst wurde es ein richtig spannendes Slotcarrennen.
Auch wenn wir uns die Ergebnisse bzw. die Teilabschnitte im Einzelnen ansehen, dann ist so manche Überraschung dabei.
Team Metris: Diesmal hat Andi das Qualifying bestritten und ebenso souverän die Bestzeit erzielt. Über das gesamte Rennen gesehen liegt die Durchschnittszeit bei 9,47 Sekunden pro Runde. Nimmt man nur die ersten beiden Läufe her, war nur eine Zeit von 9,7 drinnen - bei der geputzten Bahn steigerten sie sich dann auf 9,27 Sekunden. Und auch da wäre noch mehr drinnen gewesen - wenn sich Mike nicht bereit erklärt hätte, für andere Teilnehmer quasi den Fahrlehrer zu machen. Interessant in diesem Zusammenhang ist sicherlich, dass die eingesetzte Hinterachsfederung bei viel Grip prozentuell gesehen zu den Anderen keinen Vorteil mehr bringt (zu Team Jägermeister verlor man fast 3, zu SMD 2 Zehntel) - 0,43 Sekunden war die Verbesserung ihrer Rundenzeiten. Aber natürlich ist der Einwand hier berechtigt, ein sehr gutes Auto kann man ab einem gewissen Punkt nur noch marginal verbessern. Die anderen Teams müssen natürlich erst einmal diesen Vorteil aufholen.
Team Turtles: Michi und Michi - und wieder haben sie uns überrascht. Nicht jammern, nicht quatschen - einfach unter allen Bedingungen die beste Leistung abrufen. Unter diesem Motto haben sie schlußendlich mit 0,8 Runden Vorsprung den zweiten Platz eingefahren. In den ersten beiden Läufen holten sie sich auf das Jägermeisterteam einen Vorsprung von 17 Runden heraus - und haben diesen Vorsprung bis zum Schluß über die Zeit gebracht. Schlußendlich hatten sie im Ziel 0,8 Runden Vorsprung.
In den beiden ersten Läufen kamen sie somit auf eine Durchschnittszeit von 9,95 Sekunden und konnten diese dann bei den abschließenden Läufen auf eine Zeit von 9,6 Sekunden drücken - somit eine Verbesserung von 0,35 Sekunden.
Team Jägermeister: Martin & Martin. Und allen Unkenrufen zum Trotz - diese Fahrerpaarung harmoniert. Mac - sicherlich ein Urgestein in der Slotcarszene mit dementsprechender Erfahrung - und jetzt wieder mit viel Spaß und Engagement an der Sache………und meine Wenigkeit. Ich bin mehr zuständig für die Kampfansagen - so nach dem Motto - nichts ist unmöglich. Das Resümee des Rennens aus unserer Sicht: Über die ersten beiden Läufen hüllen wir den Mantel des Schweigens - 10,15 war die Durchschnittszeit. Aber danach hat uns der Ehrgeiz gepackt und konnten uns auf eine 9,43 steigern - also 7 Zehntel verbessern.
Also wenn ich jetzt auch noch eine Milchmädchenrechnung anstellen kann: Metris fährt bereinigt 9,27 - wir sind bei 9,43……..Schlußfolgerung: Habe meinen Teampartner bereits in die "heiligen Hallen des Mac" eingeschlossen und ihm die Aufgabe gestellt - "Finde bitte noch 2 Zehntel". ……………….das meinte ich mit "Kampfansagen".
Team Oldies: Das Team mit Leo, Rudi und Alex schaffte in den ersten beiden Läufen eine Zeit von 10,17 - steigerte sich dann aber auf 9,83 Sekunden. Eines der Handicaps dieses Teams war sicherlich das kurzfristige Zusammenwürfeln dieser Fahrerbesetzung ………..und natürlich das nur kurzfristige Eingewöhnen aller auf das eingesetzte Auto. In dieser Besetzung werden sie so wahrscheinlich auch nicht wieder an den Start gehen und bei den nächsten Läufen wieder in ihren Heimatteams antreten.
Team SMD: Ja, was war da los ? Nachdem das eigene Fahrzeug schon im Training nicht zum Fahren gebracht werden konnte klammerte man sich an den Strohhalm "Werksauto". Andi bot uneigennützig seinen Ersatzwagen an. Aber das Pech blieb diesem Team einfach treu. Als Anfangs die Rundenzeiten immer langsamer wurden versuchte man es mit einem Motorwechsel - aber das war gar nicht der Grund. Somit verspielte man schon in den ersten beiden Läufen alles. Aber zumindest konnte man Schadenbegrenzung betreiben und sich von 10,38 auf immerhin 9,77 steigern. Immerhin eine Steigerung von guten 6 Zehntel.
Fazit: Metris aufgrund Abwesenheit von Gamma Racing souverän auf Platz 1. Team Turtles und Jägermeister zeigen Initiative und wollen beide weiter nach vorne - aber die jahrzehntelange Erfahrung von Andi Tögel scheint eine unüberwindbare Hürde zu sein. Das Team Oldies wird mit seiner eingespielten Fahrerpaarung sicherlich wieder weiter nach vorne kommen - dies gilt auch für Alex und Leo. In ihrem eigenem Auto steigern sie sicherlich ihre Performance. Und bei Jubi und Dieter steht die Rückkehr zu ihrem ursprünglichem Fahrzeug wieder im Raum. Oder sitzt der Stachel so tief und Dieter tüftelt wieder an einem neuen MD Chassis ?
Wie auch immer - bis zum nächsten Rennen am 22.Oktober 2011 wird sicherlich einiges passieren.
SG - Martin
PS: Das genaue Ergebnis findet ihr auf unserer Homepage -
www.arzd.at