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Freitag, 11. August 2006, 20:06

Rallye WM Deutschland 2006

"Super-Séb" trotzte dem unberechenbaren "Wettergott"

Loeb spielte mit Sordo Bestzeit-Pingpong, Gardemeister auf Rang 3. Grönholm (4.), Stohl (6.) und einige mehr als "Regenopfer", Aigner toller 8.

Der so genannte "Wettergott" hat heute die weltbesten Rallye-Piloten in den Weinbergen auf die Probe gestellt: Am Vormittag ließ er es - trotz anders lautenden Voraussagen -nicht regnen. Am Nachmittag, als sehr viele Piloten mit Trockenreifen ausfuhren, ließ er es dafür ordentlich regnen.

Zwar sagte auch Sébastien Loeb "The weather is very difficult" - wirklich beeindrucken ließ sich der Weltmeister nicht von den bösen Streichen "von oben". In einer Art Bestzeiten-Pingpong-Spiel mit seinem Stallkollegen Dani Sordo übernahm er die Führung, Sordo konnte am ehesten mithalten und belegt mit 42,7 Sekunden Rückstand den zweiten Gesamtrang. Das Kronos-Team darf sich bestätigt fühlen - die Entscheidung, den Junioren-Weltmeister anstatt von Xavier Pons in den zweiten 2006er-Xsara zu setzen, war goldrichtig.

"Regenopfer" Grönholm & Stohl

Eines der "Regenopfer" war auch Marcus Grönholm - der Finne beschwerte sich: "Ich habe die härtesten Reifen-Komponenten auf dem Auto - ich kann nur noch versuchen, das Auto auf der Straße zu halten." Das - immerhin - gelang ihm. Allerdings muss er sich in der Gesamtwertung mit Rang vier begnügen. Denn Toni Gardemeister, ebenfalls in einem Xsara unterwegs, konnte Grönholm insgesamt 5,4 Sekunden abknöpfen und so den dritten Gesamtrang belegen. Subaru-Pilot Petter Solberg belegt mit 11,7 Sekunden Rückstand auf Grönholm Rang fünf.

Und auch Manfred Stohl gehört zu jenen Piloten, die sich ob des Wetters mächtig ärgerten: "Wir haben eigentlich den ganzen Tag über die falschen Reifen gewählt. Am Vormittag war es nicht so schlimm, aber am Nachmittag haben wir mit Trockenheit gerechnet, wir hatten die komplett falschen Pneus am Auto." Zwischenzeitlich gab Stohl sogar zu Protokoll: "Es ist unmöglich, so zu fahren." Ganz unmöglich war es dann doch nicht - immerhin belegt Stohl den sechsten Gesamtrang. Der zweite Ford-Pilot, Miko Hirvonen liegt 19,2 Sekunden hinter dem Wiener auf Platz 7.

Andreas Aigner brillanter Achter

Beeindruckend fuhr heute Andreas Aigner - der Red Bull Skoda-Pilot hielt sein Versprechen, bei der ersten ihm aus dem Vorjahr bekannten WM-Rallye kräftig Gas zu geben und konnte bei den widrigen Umständen brillieren. Am Ende des Tages darf Aigner stolz sein auf seinen achten Gesamtrang.

15,2 Sekunden hinter Aigner belegt Chris Atkinson im zweiten Subaru den neunten Rang, dahinter belegt Stallkollege Stephane Sarrazin Platz 10. Auf Rang 11 Xavier Pons im 2005er-Xsara von Kronos, dahinter Mathias Ekström im zweiten Red Bull Skoda. "Meine DTM-Erfahrung hilft mir bei diesen Bedingungen gar nicht", klagte er.

Der dritte Österreicher im WM-Tross, Kris Rosberger im VW, belegte nach SP 7 den guten 37. Gesamtrang. Morgen Samstag wechselt der Tross auf die berüchtigte Panzerplatte - um 8.36 Uhr startet die Sonderprüfung Bosenberg.

quelle: motorline.cc Michael Noir Trawniczek

1. Loeb Citroen Xsara
2. Sordo Citroen Xsara +42,7
3. Gardemeister Citroen Xsara +2:06,0
4. Grönholm Ford Focus +2:11,4
5. P.Solberg Subaru +2:23,1
6. Stohl PUG 307 +2:29,4

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Samstag, 12. August 2006, 22:25

Loeb führt weiterhin vor Sordo, dahinter liegen nun Grönholm, Gardemeister und Hirvonen. Stohl auf Rang 6, Aigner beeindruckender 7.

Von den SP-Bestzeiten her war dieser zweite Tag der Deutschland-Rallye, auf den Baumholder-Prüfungen, ziemlich abwechslungsreich: Der private Skoda-Pilot Jan Kopecky scheint eine Vorliebe für die Prüfung Bosenberg zu haben, brannte dort sowohl am Morgen als auch am Nachmittag die schnellste Zeit in den Asphalt. Dani Sordo schnappte sich die Vormittagsbestzeit auf der Panzerplatte. Die Ford-Piloten fühlten sich im Trockenen wesentlich wohler: Mikko Hirvonen war auf der Erzweiler-SP Schnellster, Marcus Grönholm gewann am Nachmittag die Prüfungen Panzerplatte und Erzweiler. Ganz am Schluss, auf der abschließenden, nur 5 Kilometer langen City-Prüfung St. Wendel, reihte sich schließlich wieder jener Mann ganz oben auf dem Zeitenmonitor ein, der diese Rallye wie schon in den Jahren zuvor dominiert: Sébastien Loeb.

Loeb führt am Ende der zweiten Etappe 34,3 Sekunden vor seinem Stallkollegen Dani Sordo, der auch am zweiten Tag seine Beförderung zum Nr.2-Piloten rechtfertigen konnte - der "Loeb der Zukunft", wie Sordo von vielen Experten genannt wird, ist der einzige, der auch nur halbwegs auf Schlagdistanz zum regierenden Weltmeister bleiben konnte. Am Vormittag konnte Sordo sogar den Rückstand auf seinen Teamkollegen reduzieren - was auch Loeb höchsten Respekt abrang. "Dani hat am Vormittag ordentlich Druck gemacht", erklärte Loeb.

Grönholm stößt Gardemeister vom Podium

Der WM-Zweite Marcus Grönholm litt an dem großen Rückstand, den er sich am Freitag im Regenchaos zuzog. Der Finne konnte heute immerhin Toni Gardemeister vom provisorischen Podest stoßen und belegt mit einem Rückstand von 2:14.1 Minuten Rückstand Platz 3 der Gesamtwertung. 25,7 Sekunden dahinter liegt Gardemeister auf Rang 4 - in seinem Windschatten jedoch lauert der zweite Ford-Pilot Mikko Hirvonen, dem nur noch 16,6 Sekunden auf den privaten Xsara-Piloten fehlen.

Hirvonen stiehlt Stohl Rang 5

Hirvonen war es auch, der Manfred Stohl vom fünften auf den sechsten Gesamtrang verwies. Nachdem der OMV-Pilot gestern zweimal die falschen Reifen aufziehen ließ, lief es diesbezüglich heute besser. Am Vormittag jedoch streikte ab Kilometer 15 der Prüfung Panzerplatte die Wippschaltung, sodass "Stohlito" auf Handbetrieb umschalten musste. Als dann auch noch die Kupplung den Geist aufgab, wurde es kritisch - der Peugeot sprang, einem Känguru gleich, hinein in den Parc Fermé - das Problem konnte im Service behoben werden. Stohl liegt als Gesamt-Sechster 23,6 Sekunden hinter Hirvonen - und über eine Minute vor seinem Landsmann Andreas Aigner.

Aigner bleibt in Bestform

Der Red Bull Skoda-Pilot lieferte abermals eine nahezu perfekte Vorstellung - wie auf Bestellung, als passende Begleitmusik zu den Zukunfts-Verhandlungen mit den Skoda-Verantwortlichen. Aigner leistete sich bis auf ein paar kleine Schnitzer - "Ich hab eine Abzweigung verpasst und dann ist mir auch noch der Motor abgestorben." - keine gravierenden Fehler - er und auch sein Bolide scheinen in Bestform zu sein. Aigner konnte seinen 7. Gesamtrang halten, auch wenn er nach dem Mittagsservice meinte: "Langsam gehen uns die Reifen aus, wir würden jetzt einen viel weicheren Pneu benötigen." Noch muss Aigner zittern - denn von hinten nähert sich der Asphalt-Experte von Subaru, Stephane Sarrazin, der nur noch 12,6 Sekunden hinter Aigner liegt. Zudem liegen auch Kopecky und Chris Atkinson (Subaru) als Neunter und Zehnter in Reichweite. Während der eine RB Skoda-Pilot bei seiner zweiten Deutschland-Rallye glänzt, kann Stallkollege Mathias Ekström bislang nicht den Erwartungen entsprechen.

Kris Rosenberger und seine Co-Pilotin Tina Monego belegen in ihrem VW-Kitcar den dreißigsten Gesamtrang. Die Rallye startet morgen Sonntag in die dritte, finale Etappe - z um 8.38 Uhr wird die rund 19 Kilometer lange Sonderprüfung Freisen/Westrich in Angriff genommen.

quelle: motorline.cc Michael Noir Trawniczek

1. Loeb Citroen Xsara
2. Sordo Citroen Xsara +34,3
3. Grönholm Ford Focus +2:14,1
4. Gardemeister Citroen Xsara +2:39,8
5. Hirvonen Ford +2:56,4
6. Stohl PUG 307 +3:20,0
7. Aigner Skoda +4:42,1

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Sonntag, 13. August 2006, 12:56

Sébastien Loeb feiert Rekordsieg vor Dani Sordo, Marcus Grönholm & Toni Gardemeister. Manfred Stohl Sechster, Andreas Aigner holt als toller Siebenter erstmals WM-Punkte.

Der Sieger der Rallye Deutschland heißt einmal mehr Sébastien Loeb - mit seinem fünften Deutschland-Sieg in Folge schreibt sich der Weltmeister in das Buch der Rekorde ein, mit seinem 26. WM-Sieg liegt der Kronos-Pilot nun in der ewigen Siegerliste gleichauf mit Carlos Sainz an der Spitze.

Einen gewaltigen Erfolg feiert auch Loeb's Teamkollege Dani Sordo, der die erste Rallye mit dem 2006er-Xsara 33,8 Sekunden hinter Loeb als großartiger Zweiter beendet. "Es ist mir schwer gefallen, heute Vormittag langsam zu fahren - aber heute ging es nur noch darum, ins Ziel zu fahren", erklärte der Junioren-Weltmeister, der beim "Langsamfahren" dennoch eine SP-Bestzeit auf sein Konto schreiben ließ und mit dem zweiten Platz seinen dritten WM-Rang weiter absichern konnte.

Ford-Speerspitze Marcus Grönholm konnte nach einem katastrophalen ersten Tag nur noch den dritten Platz erobern, der Finne beendete die Rallye mit einem Gesamtrückstand von 2:19.2 Minuten. Dabei wurde der WM-Zweite heute noch kräftig von Toni Gardemeister unter Druck gesetzt - der private Citroen-Pilot brannte auf drei Wertungsprüfungen die Bestzeit in den Asphalt und lag am Ende nur noch 14,6 Sekunden hinter Grönholm auf Rang 4. Stallkollege Mikko Hirvonen beendete die Rallye als Fünfter.

Österreicher feiern Erfolge

OMV-Pilot Manfred Stohl und seine Co-Pilotin Ilka Minor dürfen sich über den sechsten Gesamtrang und drei WM-Punkte freuen. Landsmann Andreas Aigner feiert einen sensationellen siebenten Platz - der Red Bull Skoda-Pilot lieferte seinen bislang besten Auftritt in der Rallye-WM und bestätigte bei der ersten ihm aus dem Vorjahr bekannten Rallye das in ihn gesetzte Vertrauen eindrucksvoll. Aigner musste bis zuletzt dem Druck des aufstürmenden Jan Kopecky standhalten - am Ende lag der Skoda-Pilot nur noch 3,2 Sekunden hinter ihm.

Der österreichische Privatier Kris Rosenberger belegte mit seinem VW-Kitcar den 29. Gesamtrang, in seiner Klasse ist er als einziger Teilnehmer der Gesamtsieger.

Der Rallye-Tross begibt sich nun umgehend nach Finnland, wo am kommenden Wochenende bereits der nächste WM-Lauf stattfindet.´

UPDATE !!! Hirvonen wackelt!

Probleme für Mikko Hirvonen - möglicherweise fliegt der Finne noch aus der Wertung - Nähere Informationen folgen.





Ergebnis (vorläufig)


1. Loeb Citroen 3h 28:34.1
2. Sordo Citroen + 33.8
3. Grönholm Ford + 2:19.2
4. Gardemeister Citroen + 2:33.8
5. Hirvonen Ford + 3:34.2
6. Stohl Peugeot + 4:25.9
7. Aigner Skoda + 5:42.6
8. Kopecky Skoda + 5:45.8
9. Atkinson Subaru + 7:25.0
10. MacHale Ford + 12:56.1
11. Ekström Skoda + 17:39.9
12. Wilson Ford + 18:34.9


quelle: motorline.cc Michael Noir Trawniczek

4

Sonntag, 13. August 2006, 13:04

:mb: :respekt:
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Fairness zeigt sich im Rahmen von Wettkämpfen in dem Bemühen, die Regeln konsequent und bewusst einzuhalten,
sowie den Gegner als Partner zu achten.

5

Montag, 14. August 2006, 08:57

kleine Änderung des Ergebnis

Mikko Hirvonen lieferte eine waschechte Tragödie - auf der letzten Verbindungsetappe kam sein Ford Focus WRC mit defekter Lichtmaschine zum Erliegen, was ihm fünf Strafminuten und den Verlust von Platz 5 einbrachte.



Ergebnis


1. Loeb Citroen 3h 28:34.1
2. Sordo Citroen + 33.8
3. Grönholm Ford + 2:19.2
4. Gardemeister Citroen + 2:33.8
5. Stohl Peugeot + 4:25.9
6. Aigner Skoda + 5:42.6
7. Kopecky Skoda + 5:45.8
8. Atkinson Subaru + 7:25.0