Gestern war es endlich so weit! Der zweite Lauf des S³ -Cup ging beim Slotcar Paradies über die Bühne. Von einigen Fahrern wurde schon in den letzten Wochen fleißig trainiert, manche konnten wegen schwerer Verletzungen nicht an den Start gehen, so mancher bereiste stattdessen fremde Kontinente und andere verweigerten schlichtweg das nicht enden wollende Infield des SCP.
Vorweg gleich mal die Punkte mit denen ich unzufrieden bin:
Der Rennmodus: Bei jeder seriösen Rennserie wird im Slotmodus gefahren. Leider wurde es vom SCP verabsäumt die Bahn in 100 Teilsegmente aufzuteilen und die Startampel darauf vorzubereiten. Der im Rennen gefahrene F1 Modus verfälscht Ergebnisse! Leider hat er auch bei unserem Rennen keine Ausnahme gemacht. Bis zum nächsten Rennen MUSS das von den SCP Verantwortlichen behoben worden sein! Ich möchte mich für diesen Umstand bei allen S³ -Cup Startern entschuldigen.
Die Streckenpostendisziplin! Ich kann beim besten Willen nicht einsehen warum Leute wie Grunzl, Mac oder Günter die ganze Zeit auf ihren Posten verbringen müssen, nur weil einige lieber rauchen, plauschen oder sonst was tun. Sollte sich das beim nächsten Rennen nicht bessern, wird das nichtbesetzen von Streckenposten mit Rundenstrafen geahndet werden.
Reparaturen sind ausschließlich während der Rennzeit durchzuführen! Egal wie bitter die Situation auch für manche sein mag, Sätze wie: „Repariere das schnell in der Pause...“ möchte ich nicht mehr hören!
Nun aber wieder zurück zum Rennen. Nach der technischen Abnahme (an dieser Stelle wieder großes Lob an die Teilnehmer – es gab keine einzige Beanstandung) und dem Motoreneinbau, ging es für die 12 Starter zum Warm Up. Gott sei Dank funktionierten alle XL1 Motoren einwandfrei und man hatte das Gefühl, dass niemand mit seinem Motor unzufrieden war. Schon hier zeigten einige Fahrer mit persönlichen Bestzeiten auf. Andere jedoch, fuhren langsamere Rundenzeiten als im Training, da sie mit zu „dicken“ Motoren trainiert hatten, leider gehörte meine Wenigkeit auch zu jener Gruppe.
Zum Rennen gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Schon nach dem Warm Up konnte man ca. sagen wo die Fahrer mit ihren Boliden im Rennen landen würden. Die meisten Fahrer fuhren sehr vorsichtig, doch trotzdem kam es immer wieder zu Abflügen, welche den Fahrern aufgrund der ungünstigen Zugriffspunkte der Streckenposten viel Zeit kosteten. Manche Fahrer, wie Gery, Grunzl, Jupp oder Neuling Peter machten von der ersten Runde an Druck. Alle 4 hatten ein Ziel: 25 Punkte einsacken!
In der zweiten Hälfte des Rennens wurde es etwas ruppiger. Die Abflüge häuften sich, die Rad an Rad-Duelle wurden härter geführt und immer öfter endeten sie für einen oder beide Fahrer in der Bande. Die Streckenposten wurden mehr gefordert und bei so manchem Fahrer schlug der Defektteufel zu.
Die Fahrer in der Einzelkritik:
Platz 12 – Marko - SA:
Man könnte meinen nach dem verkorksten ersten Rennen bei den SID – Racern hätte es nur besser werden können. Bis zu seiner Reparaturpause konnte er sich mit etwas Glück aus allen gröberen Unfällen raushalten und fuhr ein unauffälliges Rennen. Doch zu Beginn des 2. Turns rollte der noch schnell über die Nacht von Samstag auf Sonntag aufgebaute Porsche 997 RSR plötzlich aus – Kabelbruch! Bei der Reparatur wurde leider von ihm geschlampt und er vergaß anschließend die Motorenkabel wieder zusammenzustecken. Das bedeutete wieder reparieren gehen. Danach war das Rennen für ihn gelaufen und er rollte nur noch lustlos über die Bahn.
Fazit: Mehr Aufmerksamkeit beim Autobau!
Platz 11 – Mac – ARZD:
Der Sieger von Guntramsdorf kam ebenfalls mit großen Ambitionen nach Wien 13. Doch schnell wurde klar, dass ihm die Bahn des Slotcar Paradies nicht besonders liegt und dass er hier wohl nicht um den Sieg kämpfen wird. Anfangs noch sehr gut unterwegs (Schnellste Runde im ersten Stint), doch dann touchierte ein unachtsamer Streckenposten seinen Wagen mit einem geborgenen Fahrzeug. Die Szenen erinnerten an das Missgeschick von Sloterix beim ersten Lauf des S3 Cups. Danach war der Rhythmus gebrochen und er fuhr sein Auto nur noch sicher nach Hause.
Fazit: Die nicht enden wollende Infield-Bahn überstanden – jetzt wird bei den SLOT – ANGELS voll attackiert um sich wieder die Gesamtführung zu sichern.
Platz 10 - Günter – SID:
Der diesmal einzige Fahrer aus Guntramsdorf, kam für das wenige Training erstaunlich gut mit der Bahn zurecht. Wenig Abflüge und eine disziplinierte Fahrweise konnten jedoch den nicht optimal abgestimmten Mercedes SLS nicht wettmachen. Nach einer beachtlichen Leistung schaute leider nur Platz 10. für ihn heraus.
Fazit: Viel für das nächste Rennen bei den SLOT – ANGELS trainieren, dann sollte wieder ein Top 5 Platz möglich sein.
Platz 9 – Gerhard – SA:
Er fuhr ein solides Rennen, wurde aber leider wieder unter seinem Wert geschlagen. Der Jaguar lag wunderbar, doch wie auch viele andere wurde er mit der Bahn des SCP nicht wirklich warm. Ein etwas unachtsamer Streckenposten riss ihm bei seinem Boliden (schon wieder) den Spoiler herunter. Hier wurde jedoch eine Ausnahme gemacht und der Spoiler durfte in der Pause repariert werden. Man merkte ihm jedoch teilweise an, dass er mit seinen Gedanken nicht immer beim Rennen war, sondern verständlicherweise bei seinem frischgeborenen Enkel. An dieser Stelle, herzliche Gratulation.
Fazit: Das Heimrennen steht bevor, da ist es nicht unwahrscheinlich, dass er für die eine oder andere Überraschung sorgt.
Platz 8 – Günter (ohne h) – SCP:
Was soll man nun dazu sagen? Heimrennen – top motiviert - top Auto (von Gery vorbereitet) – und dann das. Leider bis 15:00 im Bergwerk! Nach Dienstschluss düste er sofort Richtung SCP, jedoch konnte man ihm eine gewisse Hektik und Unruhe ansehen. Das sonst so ruhige und ausgeglichene SCP-Ass zeigte plötzlich während des Rennens Nerven und machte Fehler. Abflüge an den denkbar ungünstigsten Stellen kosteten entscheidende Runden.
Fazit: Beim nächsten Rennen die Sache etwas ruhiger angehen und am besten am Renntag Urlaub nehmen.
Platz 7 – Walter – SA:
Schon wieder unter seinem Wert geschlagen. Durch das intensive Training wurde ein nahezu perfektes Setup für den Porsche gefunden, jedoch kosteten unnötige Abflüge mehrere Runden. Leider war auch er in letzter Zeit aufgrund eines deutschen Rüpelrappers bei der Arbeit ziemlich eingespannt. Dadurch kam es leider nicht zum Rollout eines ganz speziellen Autos. Denn als alle anderen in Österreich höchstens feuchte Träume vom Scaleauto Audi R8 hatten, war er der Erste, der in Österreich einen Scaleauto R8 sein Eigen nennen konnte.
Fazit: Höchste Zeit dass der berühmte Knoten platzt, wo würde sich das mehr anbieten als beim Heimrennen auf der Bahn in Brunn am Gebirge? Das Podest ruft....
Platz 6 – Jupp – SA:
Im Vorfeld wurde schon gemunkelt, dass er sein Tipi-Zelt im Keller des SCP aufgeschlagen hat und dort campiert. Doch trotz all dieser Häme startete er souverän in das Rennen und ging sogar zeitweise in Führung. Wegen einiger unverschuldeter Abflüge musste er dann jedoch höheres Risiko gehen, welches sich jedoch im Endeffekt leider nicht rechnete. Auffallend war, wie ruhig und satt sein BMW M3 auf der Piste lag. Das liegt wohl an den unzähligen Nächten, in welchen er stundenlang an seinem Boliden herumtüftelte und durch Feineinstellungen des Fahrwerks noch die letzten Tausendstel fand.
Fazit: Jupp + BMW M3 + Heimbahn = Sieg Alles andere wäre verwunderlich.
Platz 5 – Fredi – SCP:
The „Iceman“ wie er von manchen gerne genannt wird machte seinem Spitznamen mal wieder alle Ehre. Konstant tiefe Rundenzeiten spülten den Anfangs noch verhalten fahrenden SCPler schnell nach vorne. Nur in machen Situationen bröckelte der Eisberg etwas und sein wunderschön lackierter M3 knallte in die Bande.
Fazit: Bei etwas energischerer Fahrweise wäre ein Top 3 Platz möglich gewesen. Für das kommende Rennen sollte der BMW M3 noch etwas aggressiver abgestimmt werden, um auch bei den Angels ums Podest mitzufahren.
Platz 4 – Peter – SCP:
No Fear! Besser könnte man ihn bei seinem Debut nicht beschreiben. Neueinsteiger in den S3 Cup und auf alle Fälle eine Bereicherung für uns. Er lieferte sich mit Grunzl packende Rad an Rad-Duelle, teilweise sogar über ganze Stints hinweg. Man darf sich von seiner etwas unorthodoxen Fahrweise nicht täuschen lassen. Das ist ein ganz Schneller! Leider schmiss er gegen Ende des Rennens die Nerven weg und war öfters neben dem Slot.
Fazit: Diesmal leider knapp am Podium vorbeigeschlittert, jedoch wird es sicher nicht lange dauern bis es zur Revanche an Grunzl kommt.
Platz 3 – Gery – SCP:
Beim letzten Rennen noch Flop – diesmal Top. Der mittlerweile schon legendäre DHL-BMW war einfach nicht aus dem Slot zu bekommen. Nach nur wenigen Runden wurde vom Fahrer ein Motorschaden diagnostiziert, dieser entpuppte sich jedoch zum Glück nur als schlecht eingestellter Schleifer. Nur einmal verließ der gelbe Bayer den Slot und die Bergung dauerte leider relativ lange. Doch unbeirrt fuhr Gery seine Wahnsinnsrundenzeiten weiter und konnte sich dadurch doch noch den schon verloren geglaubten Podestplatz sicher.
Fazit: Endlich hat es einmal geklappt. Trotz der Doppelbelastung sich um 2 Autos zu kümmern hat er es geschafft sich ausreichend auf das Rennen zu fokussieren.
Platz 2 – Fritz – SCP:
Lediglich 3 (vom F1 Modus etwas verfälschte Runden) trennten ihn schlussendlich von seinem ersten Sieg beim S3 Cup. Trotz zu tief verklebter Karosserie bzw. zu weich eingestellten Fahrwerk war er fast von niemanden zu stoppen. Unbemerkt spulte er seine Runden souverän runter und brachte so manch anderen Fahrer mit seiner Konstanz zur Verzweiflung. Er zeigte einmal mehr warum er der Platzhirsch des SCP ist und er nicht umsonst als einer der besten Fahrer Österreichs gilt.
Fazit: Mit einem besser abgestimmten Fahrzeug hätte nichts und niemand eine Chance gehabt. Am besten das Auto neu verkleben und etwas liebevoller aufbauen, dann stoppt ihn keiner!
Platz 1 – Grunzl – SCP:
Das intensive Training und die stundenlangen Abstimmungsfahren auf diversesten Bahnen haben sich ausgezahlt. An fast keinem Tag in den letzten Wochen war er nicht bis spät Abends an einer Slotcarbahn im Großraum Wiens zu finden. Nachdem sein erster SLS unter tragischen Umständen verunfallt ist und höchstens noch als Teilespender zu gebrauchen ist, hat er sich in windeseile eben jenes Auto noch mal aufgebaut. Durch die Verwendung von High End Teilen (natürlich nur dort wo es erlaubt ist) wunderte es keinen, dass seine Fahrten von so manchem Slotcar-Urgestein als „Lehrstunde“ bezeichnet wurde. Hier sieht man wieder wie wichtig eine gute und gewissenhafte Vorbereitung ist.
Das war nicht nur ein Sieg – das war eine Machtdemonstration – GRATULATION!
Ebenfalls eine Machtdemonstration war die geschlossen starke Leistung des SCP ! Die ersten 5 Plätze wurden ausschließlich von Heimfahrern belegt und dabei waren SCP-Kaliber wie Andi leider verhindert....
Hier nun der aktuelle Meisterschaftsstand, noch ohne Streichergebnis:
1 Fritz – SCP...............28 Punkte
2 Mac – ARZD ............26 Punkte
2 Grunzl – SCP ...........26 Punkte
4 Jupp – SA ..............23 Punkte
5 Georg – SID ...........18 Punkte
6 Gery – SCP..............16 Punkte
7 Walter – SA ............14 Punkte
8 Günter – SID ..........13 Punkte
9 Peter – SCP ............12 Punkte
10 Fredi – SCP ..........11 Punkte
11 Günter – SCP .........8 Punkte
12 Walter – SID ..........6 Punkte
13 Gerhard – SA .........3 Punkte
14 Peter E. – SA .........2 Punkte
14 Marko – SA ...........2 Punkte
16 Peter S – SA ...........1 Punkt
16 Steve – SCP ............1 Punkt
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Marko« (6. November 2012, 16:48)