Es dürfte allgemein bekannt sein, dass ich kein Freund der übereuphorischen Berichterstattung bin, die sich im FB und auch mitunter hier im Forum breitmacht. Aber diesmal fällt es mir zugegebenermaßen schwer, objektiv zu bleiben.
Das 24er 2015 war ein mühsam erkämpftes Rennen. Die Austragung stand monatelang nicht fest – bis endlich die Zusage von Gamma/Rever5e und vor allem von der SCRV Truppe kam. Die Veranstaltung war gerettet und die Vorbereitungen konnten anlaufen.
Donnerstagvormittag war putzen angesagt, aber bereits am Vormittag trudelte das Gammateam ein, dank deren Hilfe waren wir schneller als erwartet fertig und das Training konnte beginnen. Die Bahn war bewusst nicht gereinigt, da es bei den letzten Rennen keine Gripprobleme gab. Nach Rücksprache mit den Teams blieb es auch dabei, was sich als die richtige Entscheidung herausstellte.
Hubert, Mitsch und Christian legten die Messlatte erwartungsgemäß recht hoch – 8,7sek waren ständig zu sehen – für die anderen ein nicht erreichbarer Wert. Aber es waren ja nur die Trainingsautos, Marko ging schon am frühen Abend nach Hause um zu basteln. Lag wohl daran, dass er der Meinung war, dass das Rennen von Samstag auf Sonntag stattfindet. Pustekuchen! War wohl eine schlafarme Nacht für ihn.
Freitag ging es pünktlich um 10h los, trotz eines kaputten Getränkekühlschranks, frisch gekauften Bieres, etlicher AF Kisten und einer Ladung Heizöl. Manchmal ist es gut, wenn man zu den Frühaufstehern gehört. Alle Teams kamen pünktlich, um die Zeit bis zum Start maximal auszunutzen. Jeweils drei Motoren pro Team wurden gegen 12h ausgegeben, somit konnte jeder die optimalen Übersetzungen aussortieren. Die Karosserien wurden ja bereits zum Teil hier vorgestellt und jeder der Hubert kennt, weiß, dass auch sein Audi wieder ein absoluter Hingucker war.
Schon vor dem Qualifying war klar, dass es keinen Weg vorbei am GAMMA/REVER5E Team geben würde. Zu groß war der Abstand der restlichen Teams in den Rundenzeiten. Man konnte sich im Vorhinein ausrechnen, mit wie vielen Runden sie gewinnen können. Dementsprechend war eine 8,692 keine wirkliche Überraschung mehr. Irgendwie sehr schade, dass sich die beiden besten österreichischen Langstreckenteams verbündeten, anstatt gegeneinander zu fahren! Nächstes Jahr gibt es nur mehr getrennte Starterlaubnis für sie. Was zählte, war nur mehr, den bestehenden Rekord aus dem 2011er Jahr (7967 Runden von MH Racing) zu pulverisieren.
Auch im Rennverlauf ging alles ohne große Vorkommnisse über die Bühne – Marko hatte seine Mannen fest in der Hand und diktierte die Taktik – fahrerisch sowieso kein Problem – von den Gegner akzeptiert und kaum behindert – ein eher unspektakuläres aber zweifellos sauschnelles Rennen.
Der Lohn der optimalen Vorbereitung: 8745,56 Runden, das sind immerhin 42,5km mehr als der bestehende Bestwert!!! Gratulation dem gesamten Team!
Wohl ein Wert für die Ewigkeit, glaube nicht, dass dieser Rekord geschlagen werden kann. Grund dafür ist mit Sicherheit die extreme Chaostastenarmut über das gesamte Rennen – ein Zeichen für die sehr hohe Qualität aller Teilnehmer, großes Kompliment an dieser Stelle, und die optimalen Streckenverhältnisse dank gleichbleibender Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Als nächstes möchte ich das SCRV Team hervorheben. Das „ROOKIE“ Team bei den 24h in Dürnkrut. Erich Schörg organisierte (oder besser gesagt rekrutierte) angesichts der Probleme im Vorfeld, kurzerhand ein Team für unser Rennen. Als Teamchef und Konstrukteur wurde Martin Leo Gruber zwangsverpflichtet, was er aber mit viel Liebe zum Detail (siehe Fotos bis hin zu Teamshirts) hervorragend bewältigte. Seine Mannen sind ja nun wirklich nicht die Dauergäste bei uns, haben aber ihren Job großartig erledigt und viel gelernt. Die freudigen Ausrufe gegen Ende des Rennens, wenn die Rundenzeit wieder um ein Zehntel kürzer wurde, waren sehr erfrischend. Mit dem Porsche den kürzesten Radstand und dem MK4 zwar ein sehr sicheres, aber in Dürnkrut nicht das schnellste Chassis, kamen alle sehr gut zurecht. Melbi und Michi zeigten auch, dass das Auto spurbedingt nicht wirklich langsamer war als der Alpina oder Pagani. Auch hier ein Gesamtrundenergebnis, dass sich sehen lässt: 7965 Runden – nur 2 Runden weniger als der bestehende Rekord! Schöne Zweikämpfe, das Auto über die Distanz gebracht, viel gelernt und auch Spaß gehabt – für das erste Antreten eine durchaus respektable Bilanz unserer Wiener Freunde! Anfang Oktober sehen wir uns zum 24er in Wien zur Revanche und hoffentlich wieder zum 24er 2016 in Dürnkrut. Freu mich schon!
So, vorerst mal Schluss
Teil zwei des Rennberichtes folgt in den nächsten Tagen.
SG Dieter