Ob Buchung, Gepäck oder Verpflegung – kaum etwas ist noch umsonst
In schweren Zeiten präsentiert sich so manche Fluglinie erfinderisch: Was finanziell durch Wirtschaftskrise, hohe Ölpreise oder Aschewolke verloren geht, muss anderorts wieder hereingeholt werden. Laufend höhere Kerosinzuschläge sind in diesem Zusammenhang für Flugreisende nicht Neues. Gerne führen die Fluglinien jedoch kreative Extrakosten ein, die ihnen als zusätzliche Einnahmequelle dienen.
Jeder Koffer kostet extra
Hoch im Trend liegen bei Billigairlines Extragebühren für das Gepäck. So müssen Reisende etwa bei Germanwings, easyJet oder Ryanair für jedes Gepäckstück extra bezahlen. Der eigentliche Clou daran: Wird der Koffer bereits bei Flugbuchung vorangemeldet, zahlt man nur die Hälfte von dem, was es kosten würde, wenn man den Koffer erst beim Check-In am Flughafen anmeldet. Pro Gepäckstück und Strecke verlangt Germanwings hierfür 20 Euro (bei Voranmeldung 8 Euro), easyJet nimmt 22 Euro (bei Voranmeldung 11 Euro) und Ryanair verrechnet 35 Euro (bei Voranmeldung 15 Euro). Nochmals teurer wird es in den High-Season-Monaten Juli und August: Da setzt Ryanair die Koffergebühr um weitere fünf Euro rauf.
Achtung bei der Freigepäckgrenze
Für Zusatzeinnahmen nutzen einige Fluglinien auch die zugelassene Freigepäckmenge. Üblich ist sowohl bei Linien- als auch bei Billigairlines eine Gewichtsgrenze von 20 Kilo. Darauf sollte man sich aber besser nicht verlassen. So liegt beispielsweise bei Ryanair und InterSky die Freigepäckgrenze bei maximal 15 Kilogramm. Extra-Kilos werden extra abgerechnet. Dabei sind Linienairlines mit bis zu 100 Euro (je nach Flugzone) per Kilogramm empfindlich teurer als Billigairlines. Auch die gängige Annahme, dass sich bei Reisen zu zweit die Freigrenze für erlaubtes Gepäck verdoppelt, führt für viele Reisende zu zusätzliche Kosten.
Guter Service kostet Geld
Bei vielen Fluglinien zeigt sich außerdem eine Tendenz zur sogenannten "service charge". Diese wird im Regelfall schon bei der Flugbuchung aufgeschlagen und ist je nach Buchungsart unterschiedlich hoch: Während die Servicegebühr bei der Internetbuchung meist zwischen fünf und 15 Euro pro Strecke liegt, fallen bei telefonischer Buchung oder Buchung über ein Service-Center zwischen 20 und 25 Euro pro Person und Flug an.
Gebührenmeister Ryanair
Besonders einfallsreich in Sachen Sondergebühren zeigt sich Ryanair. Bei dieser Airline kann man grundsätzlich nur mehr online einchecken und selbst dafür zahlt man noch fünf Euro. Will man beim Einstieg in das Flugzeug bevorzugt behandelt werden, kostet das ebenso extra.
Getränke und Snacks kostenlos?
Und auch die kostenlose Verpflegung an Bord gehört in den meisten Billigairlines der Vergangenheit an: Bei Ryanair, Germanwings, InterSky oder easyJet sind Getränke und Snacks nur gegen Bares erhältlich.
Musterschreiben für Gebührenrückerstattung im Falle einer Stornierung
Gerade günstige Flugtickets werden häufig lange im Voraus gebucht. Dadurch steigt die Möglichkeit, dass etwas Unvorhergesehenes eine Stornierung notwendig macht. Die reinen Flugkosten werden üblicherweise nicht rückerstattet. Steuern und Gebühren aber fallen nur an, wenn der Passagier auch tatsächlich mitfliegt und können deshalb von der Fluggesellschaft zurückgefordert werden. Dabei hilft das neue Musterschreiben für die Erstattung von Steuern und Gebühren bei Flugstornierung. Einfach Downloaden und ausfüllen (siehe Linkbox)!